Professor Duddeck wurde in einer Kleinstadt in Masuren/ Ostpreußen geboren. Nach einer recht unbeschwerten Kindheit sind die Jugendjahre durch den Zweiten Weltkrieg gekennzeichnet. Mit 17 Jahren, nach Flucht und dem Ende des Krieges, findet er sich 1945 in Oldenburg wieder. Dort wird er, was aufgrund der vielen Zerstörung naheliegend ist: Maurerlehrling. Nebenbei holt er das Abitur nach - die Voraussetzung, um 1949 zum Bauingenieurstudium in Hannover zugelassen zu werden. Nach dem Studienende 1955 geht er zunächst für ein Austauschsemester an die Universität von Bristol. Nach einer Zwischenstation in einem Ingenieurbüro wird er Ende 1956 Assistent am Institut für Stahlbau der TH Hannover.
Ein US-Stipendium ermöglicht es ihm nach vollendeter Promotion 1959, für zwei Jahre an die Stanford University in die USA zu gehen. Professor Duddeck selbst nennt diese Zeit "die aufregendsten, intensivsten und befreiendsten" Jahre seines Lebens. Die Nachkriegsjahre bis zu seinem Amerikaaufenthalt waren immer auch stark von einer kritischen Aus-einandersetzung mit der deutschen Geschichte, Hitler und dem Krieg bestimmt. Aus den USA kann er neben viel fachlichem Wissen ein neues und anderes Lebensverständnis mitbringen.
Nach seiner Rückkehr arbeitet Professor Duddeck zunächst in einem Ingenieurbüro in Bern/Schweiz, später bei einer Baufirma in Düsseldorf. Er habilitiert sich 1963 an der TU Hannover. 1965 trägt man ihm den Lehrstuhl für Statik an der TU Braunschweig an. Maximal drei Jahre wollte er damals bleiben, 31 sind es geworden.
Während seiner Zeit als Professor hat er sich stark für die Gestaltung und Ausrichtung des Bauingenieurstudiums in Deutschland engagiert und dabei die Meinung vertreten, dass zu einem guten Ingenieur weit mehr gehört, als rechnen zu können. Er war u.a. Vorsitzender der bundesweiten Studienreform-Kommission und Mitglied im Senat und im Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft von 1978 bis 1984.
Seit 1996 ist er emeritiert, aber weiterhin wissenschaftlich und gesellschaftlich aktiv. Statik beschäftigt ihn dabei nur noch am Rande. Sein Engagement gilt der Einbindung der Ingenieure in die Gesellschaft. Er setzt sich nun verstärkt mit philosophischen Fragestellungen auseinander, die er vor dem Hintergrund seiner Erfahrung als Hochschullehrer und Ingenieur beurteilt. Professor Duddeck ist Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften und der Academia Europæa sowie Ehrendoktor der Universität Karlsruhe.