Der Partnermarktwert
Es gab die Hypothese, jeder würde einen möglichst gleich attraktiven Lover suchen – nicht attraktiver, da sonst das Risiko bestehe, dass der Schönere fremdgehe…
Doch die empirischen Belege für diese Vermutung sind sehr dürftig. Alles deutet darauf hin, dass jeder versucht, einen möglichst gutaussehenden Gatten abzukriegen. Aber nicht jeder schafft es. Wer selbst nur wenig an äußeren Reizen zu bieten hat, wird es schwer haben, einen weitaus schöneren Menschen zu finden, der mit ihm zusammen sein will. Klingt trivial und ist es eigentlich auch; der Attraktivitätsforscher spricht hier vom „Partnermarktwert“. Komplizierter wird es jedoch dadurch, dass für die Liebe schließlich (zum Glück) nicht nur das Äußere eine Rolle spielt, sondern auch andere Dinge, die bei der Entscheidung für oder gegen eine Beziehung ebenfalls berücksichtigt werden. So können zum Beispiel weniger schöne Menschen ihr Handicap durch andere positive Eigenschaften kompensieren (Beispiel: Hässlicher, alter, aber reicher Mann heiratet schöne, junge, aber arme Frau).
Da jedoch das Aussehen ein sehr wichtiger Faktor bei der Partnerwahl ist (insbesondere für Männer), ist ein ähnlicher Attraktivitätswert von zwei Liebenden nicht überraschend. Und da – wie oben gezeigt – Schönheit mit der Ausprägung bestimmter Merkmale zusammenhängt, für die bei beiden Geschlechtern dieselben Regeln gelten, ist auch ein ähnliches Aussehen nicht mehr so verwunderlich.