Mit der These des „Arbeitskraftunternehmers” bezeichnen die Industriesoziologen G. Günter Voß und Hans J. Pongratz einen Strukturwandel von Arbeitskraft. Ihren Beobachtungen zufolge verschwindet der bisher vorherrschende Typus des lohnabhängigen Arbeitnehmers, der in einem bestimmten Beruf und in vorgegebenen Arbeitsstrukturen beschäftigt ist. An seine Stelle tritt der „Arbeitskraftunternehmer”, der maximale Gestaltungsräume bei seiner Arbeit hat, sich immer wieder neu „vermarkten” und jederzeit für den Arbeitskraft-Abnehmer zur Verfügung stehen muss. Die Reichweite dieser Thesen bleibt nach Pongratz noch offen. Bis jetzt fielen vor allem hoch qualifizierte Selbständige aus den Bereichen Medien, Kultur, Bildung und Beratung sowie abhängig Beschäftigte im EDV-Bereich unter die Kategorie „Arbeitskraftunternehmer”.