Lesen!
Ab heute sind die ersten Bände der neuen "edition unseld" im Handel
erhältlich. Inhaltlich ist den acht Werken gemein, dass sie als Dialoge der
Geistes- und Naturwissenschaften geschrieben sind. Die Deutungshoheit rein
technischer und naturalistischer Weltsichten darf hinterfragt werden.
Schubladendenken wird Vorgebildete eher im Lesefluss hindern; kreatives
(Neu-)Denken ist gefordert, nicht Einordnen in Altbekanntes.
Streitschriften sind dabei und Verteidigungsschriften. Zum
Beispiel ein pro-sozialistisches Manifest von Dietmar Dath, das wir in der
nächsten Ausgabe von sciencegarden ausführlicher rezensieren, und wenn es als
Maßstab für die anderen Titel der Edition gelten kann, verspricht diese viel
Zündstoff zu wichtigen Themen.
Wie es sich für Streitschriften gehört, sind die Bücher bezahlbar
(10 Euro), transportfähig (Maße: 11x17,5 cm) und mit höchstens 130 Seiten auch zügig (das heißt zwischen Jonathan Littell und Raoul Schrott,
nicht erst danach) lesbar.
Wer den Streitschrift-Schreiber Daht vorab persönlich für
den Sozialismus kämpfen sehen will, der schalte den Fernseher ein: Literatur im
Foyer „68 und kein Ende?“, sehr schön moderiert von Thea Dorn, wird am Freitag,
25. April um Mitternacht vom SWR und am Sonntag, 18. Mai, 10.15 Uhr von 3sat
ausgestrahlt. Unter anderen liefern sich Dath und Daniel Cohn-Bendit einen
erfrischenden Schlagabtausch (keine
lahme Gesprächsrunde). Letzterer tritt auf als paternaler Altehr-68er und
tut den Sozialismus als „völligen Unsinn“ ab...
Annekathrin Ruhose