
Santafé de Bogotá, im Januar. Die Ereignisse der vergangenen Wochen tauchten die Kolumbianer in ein Wechselbad der Gefühle. Die Befreiung der beiden Politikerinnen Clara Rojas und Consuelo González aus langjähriger Geiselhaft der Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia (FARC) wurde von der kolumbianischen Öffentlichkeit euphorisch aufgenommen. Der venezolanische Präsident Hugo Chávez, der die Gefangenenbefreiung vermittelt hatte, wurde auch von scharfen Kritikern als “polemisch aber effizient”bezeichnet.
Doch nur einen Tag nach diesem medienwirksamen Erfolg schockierte Chávez die Kolumbianer mit der Erklärung, FARC und ELN (Ejército de Liberación Nacional) seien keine Terroristen, sondern wahrhaftige Armeen. Mit seiner Forderung an die USA und die EU, die beiden Guerrilla-Organisationen von ihren Listen international gesuchter Terroristen zu nehmen und deren einseitigen Anerkennung als kriegsführende Partei, sorgte Chávez international für Empörung. Vor dem venezolanischen Parlament richtete sich der ehemalige Putschist persönlich an die Guerrilleros: “Rechnet mit unserer Hilfe!”
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