Europa ohne Bürger

Am 10. und 11. Februar wird sich hierzulande das Bundesverfassungsgericht mit dem sogenannten Reformvertrag von Lissabon auseinandersetzen, der einen europäischen Quasistaat begründen wird, mit einer Verfassung, "wie man sie vielleicht in der Mitte des 19. Jahrhunderts notfalls gerade noch für eine kurze Übergangszeit in Kauf genommen hätte" (Burkhard Hirsch). Nach dem skandalösen Ausbleiben einer seriösen Debatte - sowohl in der Öffentlichkeit als auch in den Parlamenten - bleibt die Judikative die letzte Bastion, die uns vor einer solchen Verfassung vielleicht noch retten kann.

Während die Eliten in Politik, Wirtschaft und Bürokratie den Integrationsprozess Europas auf zunehmend chauvinistische Weise als Erfolgsgeschichte propagieren, kann der Bürger nicht einmal mehr über sein wesentlichstes politisches Gut bestimmen: seine verfassungsrechtlich verbürgte Souveränität. Der Soziologe Max Haller (Universität Graz) hat untersucht, wie diese Kluft entstanden ist und welche Interessen die Eliten mit der Integration verfolgen. In seinem neuesten Buch "European Integration as an Elite Process - The Failure of a Dream?" entwickelt Haller auch Vorschläge, wie die EU demokratischer gestaltet werden könnte. Dies und mehr wird der Soziologe am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung mit den Politologen Prof. Michael Zürn und Dr. Miriam Hartlapp diskutieren.

"Europa ohne Bürger. Die EU-Integration als Projekt der Eliten", Max Haller (Universität Graz) im Gespräch mit Michael Zürn und Miriam Hartlapp (beide WZB), Wissenschaftszentrum Berlin, 27.01.2009, 17 bis 19 Uhr.  Anmeldung erbeten bis zum 22. Januar 2009. Marie Unger: , Fax: 030-25491-680. Weitere Informationen: http://www.wzb.eu

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