Ein besonders hanebüchenes Fallbeispiel, wie aus fachlicher Ignoranz und hochschulpolitischer Arroganz systematisch ganze Studienfächer kaputt gemacht werden, liefert Stefan Plaggenborg in der FAZ vom 20. November. Äußerst fragwürdige Ambitionen des Präsidenten und der Dilettantismus eines unfähigen Ministeriums hätten die bestens positionierten Osteuropafächer sowie das erfolgreiche Japanzentrum der Philipps-Universität zerstört, so der Historiker für osteuropäische Geschichte. Dem Kommentar einer russischen Doktorandin, sich “fatal an jene unheilvolle Verbindung von bürokratischer Willkür und egoistischen Einzelinteressen, die in meinem Heimatland nicht unwesentlich für die Zerstörung der akademischen Kultur verantwortlich waren,” erinnert zu fühlen, ist wohl nichts mehr hinzuzufügen.