Dezember 2007

sciencegarden blog

9. Dezember 2007 | Bert Brückmann | 21:10

Schwarmintelligenz: das Abwehrverhalten japanischer Bienen

In dem folgenden Video wird gezeigt, wie sich japanische Bienen mit einer sehr erstaunlichen Strategie gegen bis zu 5cm große Hornissen wehren: gemeinschaftlich stürzt sich ein Schwarm auf eine angreifende Hornisse und bedeckt deren Körper unter einem Gewimmel aus Bienenleibern. Durch andauernde Muskelbewegungen erhöhen die Bienen nun die Temperatur zwischen sich so stark, dass die Hornisse den Hitzetod stirbt.

Kategorien: Linktipps | Tags: , , | Kommentare (0)
Andere Beiträge von Bert Brückmann
9. Dezember 2007 | Frank Berzbach | 17:28

Nichts als Gespenster

Nur aus schlechten Büchern könne man gute Filme machen, meinte Jean-Luc Godard einmal. Er irrt aber manchmal: Die Verfilmung von NICHTS ALS GESPENSTER von Martin Gypkens ist großartig — wie auch die literarische Vorlage. Der Episodenfilm beruht auf dem gleichnamigen zweiten Band der Erzählungen von Judith Hermann. (Hinzu gesellt sich eine aus ihrem Debüt “Sommerhaus, später”.) Fürs Kino sind Erzählungen vielleicht viel besser geeignet, wie Robert Altman mit Short Cuts gezeigt hat. Raymond Carver schrieb dazu die Vorlage. Es ist im Kino nämlich möglich, die Erzählungen alle parallel zu erzählen. So gleitet der Zuschauer zwischen ganz unterschiedlichen Storys hin und her, im Fall von Judith Hermann zwischen den USA, Helsinki, Jamaika, Berlin und Venedig. Die Autorin ist so etwas wie die Beth Gibbons (Portishead) der deutschen Literatur. Wie Portishead zwei geniale Alben vorgelegt hat, so hat sie zwei geniale Erzählbände geschrieben: und beide sind bestimmt von einem eigentümlichen Ton, von einer besonderen Stimmung. (Ältere Kritiker haben die Autorin oft verrissen, nur weil sie die Gefühle der 25 bis 35-jährigen nicht verstehen.) Judith Hermann schreibt neoexistentialistisch. Hinter ihren Handlungen verbirgt sich aber keine Theorie: ihre Helden sind einfach Besitzer erfolglos jagender Herzen. Kommunikation gibt es nur in, aber nicht zwischen ihren Figuren. Dass es die Wahrheit nur zu zweit gibt, wissen die Protagonisten zwar, aber zum existentiellen Gespräch dringen sie nicht vor. Die Figuren treffen sich, sie begegnen sich aber nicht. Der Film erzeugt eben diese lethargische Stimmung, mit einem Starensemble junger deutscher Schauspieler, mit melancholischer Musik, geschickten Schnitten, schönen Bildern und mit abbrechenden Dialogen. Auch wenn der Film düster ist, der Zuschauer wird darauf verwiesen, dass er selbst mehr Worte zur Verfügung hat: sie wollen nur richtig benutzt werden.

Kategorien: Allgemein | Kommentare (0)
Andere Beiträge von Frank Berzbach
Anzeigen
Anzeige
dle.icio.usMrWong backprinttop

Suchen

Blog-Funktionen

sciencegarden blog benutzt WordPress


sg intern

Anzeigen

BCG
Infos | Events | Kontakt


Deutscher Studienpreis