Biologie
So bekommen Bakterien ihr Fett weg
Forscher am Max Plack Institut für Infektionsbiologie in Berlin haben jetzt herausgefunden, wie Baktieren menschlichen Zellen Fett entziehen können. Ähnlich wie Viren leben auch einige Bakterien innerhalb von Zellen und sind, da sie die Zelle nicht verlassen können, um draußen Nährstoffe aufnehmen zu können, darauf angewiesen, den Zellen, in denen sie leben, Nährstoffe zu klauen.
Die Forscher am Max Planck Institut um Dagmar Heuer und Thomas Meyer konnten jetzt zeigen, wie eine bestimmte Spezies, die Chlamydien, innerhalb einer Zelle an das lebenswichtige
Fett kommen: sie manipulieren ein zelluläres Protein, das so genannte Golgin 84, das normalerweise in der Zelle wichtig ist um den Fetthaushalt zu steuern. Durch diese Manipulation verliert die Zelle die Kontrolle über das zentrale Fett-Verteilungs-System, den so genannten Golgi-Apparat. Die Bakterien, die nun Kontrolle über den Golgi-Apparat haben, versammeln ihn um sich herum und haben so direkten Zugang zum Fett der Zelle. Wenn die Forscher die Bakterien daran hinderten, den Golgi-Apparat zu entführen, konnten die Bakterien sich nicht mehr so gut vermehren.
Die Ergebnisse der Forscher wurden im Fachmagazin Nature veröffentlicht.
Neue Ausgabe: Schwärme
Liebe Leserinnen und Leser,
die neue Ausgabe von sciencegarden ist online!
In diesem August mit dem Schwerpunkt "Schwärme".
Wenn Touristen im winterlichen Rom auf der Spanischen Treppe stehen und ihren Blick über die Ewige Stadt schweifen lassen, dann sind viele "Ahs!" und "Ohs!" zu hören. Oft gelten die Begeisterungsrufe den Staren, die sich über der Stadt sammeln und im Schwarm fantastische Formationen bilden: eine fließende, konzentrierte Bewegung wie bei einer Lavalampe. Kein Dirigent steuert die Bewegung der Gesamtheit. Es passiert alles wie von selbst. Auch andere Tiere folgen in der Masse scheinbar einer Geisterhand. Genau das fasziniert Wissenschaftler: Wie geht das? Und warum?
Auf diese und andere Fragen haben unsere Autorinnen und Autoren - allesamt Studierende des Studiengangs Online-Journalismus an der Hochschule Darmstadt - Antworten gesucht.
Bei ihren Recherchen stießen sie nicht nur auf Zoologen, sondern auch auf Informatiker, die nach dem Vorbild der Natur ihre Software gestalten. Und sie befragten Sozialwissenschaftler und Philosophen, ob sich Menschen überhaupt wie Schwarmtiere verhalten. Herausgekommen ist ein abwechslungsreiches Multimedia- Dossier in drei Rubriken.
Außerdem ändert sciencegarden ab diesem Sommer erneut seinen Erscheinungsrhythmus. Neben den gewohnten Startausgaben zu Monatsbeginn, darunter auch die bei Leserinnen und Lesern besonders beliebten Dossiers, veröffentlichen wir einzelne Beiträge zwischendurch.
Viel Spaß bei der Lektüre
wünscht im Namen der Redaktion
Christian Dries
Forschungsstipendien für den Umweltschutz
In den Auwäldern der Donau, dem „Dschungel Europas“, findet eine einzigartige Tier- und Pflanzenvielfalt ihr letztes Refugium. Doch die naturbelassene Schönheit ist bedroht. Die wenigen zusammenhängende Auwälder werden von der Abholzung bedroht, seltene Tierarten von der Jagd. Pläne zum Ausbau des Flussbettes für die Schifffahrt, die angrenzende Landwirtschaft und die Fischerei machen Europas größter Auwald-Landschaft zusätzlich zu schaffen. Mit einem 440.000 Euro schweren Projekt will die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) daher zum Erhalt der Donau-Auwälder in Süd-Ungarn beitragen. Der „Managementplan für den Donau-Drau-Nationalpark “ soll das Bewusstsein der Donau-Anrainer für ihren Lebensraum ändern. Neben diesem und weiteren Projekten fördert die DBU den Umweltschutz in Ungarn auch durch ein Austausch-Stipendienprogramm . Es bietet Hochschulabsolventen die Möglichkeit, sechs bis zwölf Monate an deutschen Universitäten, Forschungsinstituten oder Unternehmen zu einem Umweltschutz-Thema zu arbeiten und zu forschen.
Die Bodybuilding-Kuh
Die moderne Zuchttechnik vollbring wahre Wunder. Zum Beispiel Kühe, die sich auch als Türsteher vor einem Nachtklub prima machen würden.
Gestandene Bodybuilder lässt das folgende Video in jedem Fall erblassen: wohldefinierte Muskelmasse allein durch geschickte Auswahl der Paarungspartner.
Es geht also auch ohne Anabolika!
Dissertationspreis für Artenschutz
Wie bereits im Jahr 2005, verleiht die UNEP/CMS auch im Jahr 2008 einen Preis für Dissertationen, die sich mit dem Schutz wandernder Tierarten befassen . Der Preis beträgt 10.000 Euro und dient der Förderung der wissenschaftlichen Forschung und des Schutzes wandernder Tierarten gemäß der Abkommensdefinition. Anmeldungsfrist ist der 31. Mai 2008. Die Arbeit soll originell sein und neue Daten bzw. Einsichten über Biologie und Ökologie wandernder Tierarten oder neue Erkenntnisse externer Faktoren erbringen, die das Migrationsverhalten der Tiere beeinflussen. Die Ergebnisse der Forschung sollen für Schutzmaßnahmen der betroffenen Arten anwendbar sein. Zugelassen sind alle seit der letzen Conference of Parts (November 2005) vor einer akkreditierten akademischen Institution erfolgreich abgeschlossenen Dissertationen.
Mini-Elefant entdeckt
Korallenriffe: ist Regeneration möglich?
Wissenschaftler des Scripps Institution of Oceanography aus San Diego (USA/Kalifornien) erforschen in einem mehrjährigen Projekt die Korallenriffe der Line Islands im Zentralpazifik. Dabei untersuchen sie den Einfluss des Menschen auf die Ökosysteme der Riffe und die Chancen für eine natürliche Erholung von den dadurch verursachten Schäden Zwei Videofilme stellen das Projekt vor.
Teil 1
Teil 2
Mehr Informationen (PDF)
Zur Website des Projekts
Honigbienen zu Weihnachten
Schwarmintelligenz: das Abwehrverhalten japanischer Bienen
In dem folgenden Video wird gezeigt, wie sich japanische Bienen mit einer sehr erstaunlichen Strategie gegen bis zu 5cm große Hornissen wehren: gemeinschaftlich stürzt sich ein Schwarm auf eine angreifende Hornisse und bedeckt deren Körper unter einem Gewimmel aus Bienenleibern. Durch andauernde Muskelbewegungen erhöhen die Bienen nun die Temperatur zwischen sich so stark, dass die Hornisse den Hitzetod stirbt.
Afrikanische Biodiversität in Bonn
Das Zoologische Forschungsmuseum Alexander Koenig in Bonn präsentiert seit dem 22.11.2007 die Sonderausstellung "Afrikas Reichtum - Biodiversität erforschen, nutzen und erhalten". Interaktive Medien und zahlreiche Objekte lassen laut Veranstalter den Besucher den Wert der biologischen Vielfalt erkennen und verstehen. Die Ergebnisse des interdisziplinären Forschungsprojekts BIOTA-Africa zeigten, "dass die Wissenschaft eine wichtige Grundlage ist, um gegenwärtig und in Zukunft Handlungsoptionen für den Erhalt der unentbehrlichen "Vielfalt des Lebens" zu entwickeln."