Religion

Weihnachten & falsche Erwartungen

Schenken Sie zum "Fest der Liebe" oder zum "Fest des Friedens", solche dummen Sätze produzieren die Texter der Vorweihnachtswerbung. Sie verankern in den Konsumenten die Illusion, an Weihnachten herrsche qua göttlicher Fügung Harmonie. In LUKAS 2,9 liest man: "Und siehe, des Herren Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herren leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr." Vielleicht ist das die Kernbotschaft der Geschichte: Weihnachten ist das Fest der Klarheit, und was in der sichtbar wird, ist weder gut noch böse -- es ist wahrhaftig, und damit eventuell schwer auszuhalten. Klarheit kann Angst machen. An Weihnachten kann einem klar werden, wen man liebt (und wen nicht), wozu man bereit ist (und wozu nicht mehr), wieweit die Höflichkeit gehen soll (und wo sie Heuchelei ist), wie man zur eigenen Familie steht (und wie nicht). Die ganze Weihnachtsgeschichte ist eine Elendsgeschichte -- wer hätte schlechtere Rahmenbedingungen als Maria und Joseph? -- und nach der Ankunft des Christus folgt der Kindsmord. Gewalt ist in der Geschichte, die Grundlage des Weihnachtsfestes ist, also eingebaut. Jesus liegt noch als Baby in der Wiege, er bringt die Möglichkeit des Friedens, der noch keineswegs an Weihnachten erreicht ist. Und wer die Bergpredigt liest, der wird wissen, dass es ein Fernziel ist, Christ zu werden (wie es Kierkegaard und Tolstoj sagten), und keineswegs einfach durch ein Bekenntnis zu realisieren. Wer liebt schon seine Feinde? Wer empfindet maßloses Mitgefühl? Wer richtet nicht? Diese Werte wollen lange erarbeitet werden. Die heutigen Erwartungen an das Weihnachtsfest sind derart verfälscht, das psychologisch das Scheitern vorprogrammiert scheint. Und tatsächlich: Die Selbstmordraten steigen, die Anzahl der Depressionen auch. Die Originaltexte der Heiligen Schrift suggerieren diese falschen Erwartungen nicht.  Man möchte also Rufen: Glaubt nicht der Werbung! Der Engel, und an den hält man sich besser, rief: "Fürchtet euch nicht!" In der Klarheit wird man nämlich nicht allein gelassen, Christus ist geboren.

"Größter" oder größter Quatsch?

Mit Gott und Religion setzen sich im laufenden Semester 2 Veranstaltungsreihen in Niedersachsen auseinander. In Hannover widmet sich eine Ringvorlesung mit Vorträgen namhafter Forscher der vermeintlichen Auferstehung der Götter. Mitdiskutieren zum Verhältnis von Glaube und Wissenschaft ist dagegen im Themenforum der Evangelischen Studierendengemeinde (esg) Braunschweig erwünscht.

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