Statistiken

Neue Studie zum Niedriglohnsektor

Der Niedriglohnsektor ist in Deutschland in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen. Mittlerweile gehört mehr als jeder sechste Vollzeitbeschäftigte zu den "Geringverdienern".
Frauen sind von niedrigen Löhnen überproportional betroffen. Sie stellen nur gut 35 Prozent aller Vollzeitbeschäftigten, aber fast 60 Prozent der vollzeitbeschäftigten "Geringverdiener". Frauen sind zudem besonders gefährdet, im Niedriglohnsektor zu verbleiben: Bei den Männern schaffte rund jeder fünfte innerhalb von sechs Jahren den Sprung über die Niedriglohnschwelle, bei den Frauen nur jede zehnte.
Die prekäre Lage der "Geringverdiener" zeigt eine am Montag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und des Lehrstuhls für Arbeitsmarkt- und Regionalpolitik der Universität Erlangen-Nürnberg auf.

Moloche kosten mehr

Wer Moloche wie Bogotá oder erst recht Caracas kennt (im Vergleich zu chinesischen oder indischen Metropolen überschaubare Dörfer), weiß die europäische Stadtkultur zu schätzen: Der Bäcker ist um die Ecke, die Universität mit der Tram zu erreichen, abends radelt man zum Kino. Doch nicht alle teilen dieses Ideal. Das Eigenheim auf der grünen Wiese führt auch in unserer Heimat weiterhin dazu, dass im Umland der Städte Neubauten wie Krebsgeschwüre um sich wuchern. Rund 113 Hektar fallen dem Landschaftsverschleiß durch Siedlungs- und Verkehrsflächen täglich zum Opfer - das ist mehr als ein großes Fußballfeld. Bodenversiegelung, Landschaftszerstörung und Zunahme des Verkehrs sind nicht nur für die Umwelt katastrophal. Paradoxerweise schadet es auch denjenigen, die sich vom Ausverkauf ihres Grundbesitzes mehr Geld im Säckel versprechen: den Gemeinden. Falsch gerechnet: Eine neue Studie des Deutschen Instituts für Urbanistik belegt anhand verschiedener Fallbeispiele, dass beim Wohnungsbau in Wachstumsregionen am Rande größerer Städte die gesamten Folgekosten für die innere und äußere Erschließung sowie die soziale Infrastruktur höher sein dürften als die zusätzlichen Einnahmen. Die Studie schlägt daher vor: "Kommunen sollten sich auf die Innenentwicklung konzentrieren. Das kann Kosten sparen." Und wir fügen hinzu: Es steigert auch die Lebensqualität!

sciencegarden-Schreibwettbewerb: Die Stadt in Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft

Mindestlohn kostet keine Arbeitsplätze

5,5 Millionen Beschäftigte in Deutschland arbeiteten 2006 für Bruttostundenlöhne unter 7,50 Euro, das sind 900 000 Menschen bzw. knapp 20 Prozent mehr als zwei Jahre zuvor. Bei insgesamt 31,3 Millionen Beschäftigten entspricht das einem Anteil von 17,7 Prozent. Dass die Zahl der Niedriglohn-Beschäftigten weiter wächst, zeigen neue Berechnungen des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen . Dass allerdings ein Mindestlohn - wie oft behauptet – Arbeitsplätze kostet, ist der Studie nach nicht belegbar. Vielmehr zeigten internationale Erfahrungen, dass es auf die Einführungsphase ankomme und dass eine politisch fixierte Lohnuntergrenze auch mit Beschäftigungs- und Wirtschaftswachstum einhergehen könne.
back print top

Online-Recherche

Suchmaschinen, Infos, Datenbanken » mehr

Rezensionen

Buchrezensionen der sg-Redaktion » mehr

Wettbewerbe

Forschungswettbewerbe in der Übersicht » mehr

Podcasts

Übersicht wissenschaftlicher Podcast-Angebote » mehr