Meinungen

Achtung Authentizität!

Peter Sprong Die Sehnsucht nach dem unverstellten Ich-Ausdruck hat ein tückisches Janus-Gesicht. Für Redner, die besonders überzeugend sein wollen, entpuppt sie sich häufig als Stolperfalle. Denn wer mag sich schon genau so, wie er ist? Das Rollen-Verständnis guter Schauspieler kann weiterhelfen.

Wozu noch Universitäten?

Reinhard Brandt: „Wozu noch Universitäten?“ Im Reform-Schlamassel von Bologna droht die Frage unterzugehen, was eigentlich die Universitäten waren und vor allem sein sollten. Der Marburger Emeritus Reinhard Brandt meint, sie seien die Voraussetzung der Demokratie überhaupt. Einige grundlegende Gedanken aus seinem neuen Buch.

Verfassungswidriger Eingriff in die Wissenschaftsfreiheit

Prof. Dr. Jens Halfwassen Das Landeshochschulgesetz Baden-Württemberg schreibt die Akkreditierung der durch Bologna neu eingeführten BA- und MA-Studiengänge bei einer „anerkannten Stelle“ vor. Diese Vorschrift ist in mehrfacher Hinsicht verfassungswidrig und damit nichtig – meint der Heidelberger Philosophie-Ordinarius Jens Halfwassen.

Jetzt kommen die Kinder

Kommilitonen werden „Mitschüler“ genannt, die Universität auch manchmal „Schule“: Das Durchschnittsalter in den Masterstudiengängen sinkt. Dass die Beschleunigung des Studiums ungute Folgen hat, zeigt sich inzwischen deutlich.

Schluss mit Uni bolognese!

Wolfgang Eßbach Der Freiburger Emeritus Wolfgang Eßbach ist einer der schärfsten Kritiker des Bologna-Prozesses. Für den Ausschuss für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landtags von Mecklenburg-Vorpommern verfasste er im letzten Jahr eine Stellungnahme – genauer: eine fulminante Abrechnung.

Tatort Universität – (k)ein Krimi

„Tatort Universität“ Seit Humboldt ist die deutsche Universität im Besitz der Professorenschaft. Ihre Fixierung auf Fachwissen erzeugt die Verschulung und Überfrachtung der BA-Studiengänge – nicht Bologna. Raum für Kreativität und problembasierte, aktivierende Projekte wäre die Lösung.

Das Rätsel des Denkens

„Das Denken ist das Selbstgespräch der Seele“, formulierte Platon vor etwa 2400 Jahren. Eine philosophische Auffassung, die auch heute noch gültig ist. Andere Disziplinen haben es schwerer, eine umfassende Erklärung für das Denken zu finden: Ein Gespräch mit Psychologie-Professor Reinhard Leichner.

„Es gibt keine Professionalisierung im Universitätsmanagement“

Der Zentralcampus im Frankfurter Westend Im Dezember bekam Rudolf Steinberg für seine Reformen als Präsident der Universität Frankfurt den Hessischen Verdienstorden verliehen. Mit sciencegarden sprach er über Universitäts-Manager, die Bachelorisierung des deutschen Hochschulwesens und akademische Michelin-Sterne.

Der Mensch hat keinen Wert, sondern eine Würde

menschliches Embryo Wie viel ist ein Mensch wert? Das lasse sich nicht beziffern, sagt der Theologe und Ethiker Dr. Frank Martin Brunn und argumentiert: Der Mensch hat eine Würde, und die ist nicht abstufbar. Ein Gespräch über die ethischen Konzepte zur Würde des menschlichen Lebens – auch in umstrittenen Bereichen der Forschung.

Hungern in Zeiten des Überflusses

Zeltstadt Landvertriebener in der Hauptstadt Bogotá Eine Milliarde Menschen sind unternährt. Alle fünf Sekunden verhungert ein Kind. Nicht der Mangel an verfügbaren Lebensmitteln, sondern ein perverses Weltwirtschaftssystem trägt daran Schuld. Mauricio García vom Schweizer Hilfswerk Swissaid sprach mit sciencegarden darüber, warum auch in ressourcenreichen Ländern wie Kolumbien Menschen arm sind und was dagegen zu tun ist.

Leidest Du noch, oder deprimierst Du Dich schon?

Bei der Depression dürfen wir nicht nur auf das kranke Individuum schauen. Wir müssen auch die gesellschaftlichen Ursachen des Leidens erkennen. Um die Depression zu bekämpfen, fordern viele eine bessere Diagnostik und therapeutische Versorgung. Der psychiatrische Blick übersieht jedoch die gesellschaftlichen Ursachen und die politische Dimension depressiver Symptome. Das darf so nicht bleiben.

Die europäische Herausforderung Amerikas

Gert Keil Über den Reichtum einer entwickelten Gesellschaft entscheidet heute in erster Linie das Netzwerk von Wissenschaft, Technologie und Wirtschaft. Das amerikanische Netzwerk ist anders verdrahtet als das Europäische. Es ist schneller, effizienter, muskulöser. Das europäische ist träger und stabiler.

Die Promotionskrise. Vom Leidensweg einer Doktorandin

Dass die Promotion kein Spaziergang werden würde, war unserer Autorin von vornherein klar. Doch das Ausmaß der Krise, in die sie an der Seite ihres Doktorvaters geriet, hätte sie beinahe auf Abwege gebracht. Promovierenden möchte sie deswegen ein paar Tipps auf den steinigen Weg zum Doktorhut geben.

Öffentliche Wissenschaft: Eine Bastelanleitung

Öffentliche Netzwerke Web-2.0-Anwendungen bieten Wissenschaftlern die Möglichkeit, Netze mit Menschen außerhalb des Hochschulbetriebs zu knüpfen und mit diesen in einen konstruktiven Austausch zu treten. Wie das geht, verrät diese Bastelanleitung.

Philosophie ohne Sinn

Aristoteles Um die Philosophie ist es an den Universitäten schlecht bestellt. Die akademischen Philosophen von heute eifern nicht mehr den existentiellen Fragen des Lebens nach, sondern ECTS-Punkten und Drittmitteln. Die Ökonomisierung der Universitäten macht der wirklichen Sinnsuche den Garaus.

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