Junge Wissenschaft: Jugend forscht in Natur und Technik – und publiziert

JUNGE WISSENSCHAFT, Ausgabe 04/05 In junge wissenschaft veröffentlichen junge Menschen unter 23 Jahren eigene wissenschaftliche Publikationen. Mit diesen Originalbeiträgen will die Zeitschrift andere Interessierte motivieren, sich ebenfalls an ein Forschungsprojekt zu wagen und erfolgreich bis zur Veröffentlichung zu bringen.

Paul Dobrinski ist ein beeindruckender Mann: sich selber nie zu schade, ganz jungen Menschen Naturphänomene näherzubringen. Auf Kongressen und Jugend forscht -Wettbewerben trifft man ihn fast immer in eine angeregte Diskussion mit jungen AutorInnen von JUNGE WISSENSCHAFT vertieft.
Diese Zeitschrift, für die Dobrinski „fast alles machen würde“, ist am 2. Februar 2006 in der mittlerweile 73. Ausgabe erschienen. Sein Engagement als Herausgeber rührt von einer Begegnung mit dem bekannten Nobelpreisträger Glenn T. Seaborg an der University of California, Berkeley, im Jahre 1984 her, als die beiden Professorenkollegen über die Förderung junger WissenschaftlerInnen sprachen und Seaborg seinem deutschen Kollegen die Zeitschrift BASE , das amerikanische Vorbild für JUNGE WISSENSCHAFT vorstellte.

JUNGE WISSENSCHAFT
veröffentlicht Originalbeiträge junger AutorInnen, die nicht älter als 23 Jahre sind. Für die meisten jungen AutorInnen ist dies die erste wissenschaftliche Veröffentlichung, deshalb stellt die Redaktion Richtlinien für den eigenen Beitrag bereit, welche im Internet abrufbar sind. Neulingen im Publizieren werden als Vorbilder andere Beiträge, beispielsweise auf der JUNGE WISSENSCHAFT empfohlen.
Die Beiträge sollen am besten gedruckt und elektronisch an den Herausgeber gesandt werden:
Prof. Dr. Paul Dobrinski
Mühlenfeld 12, 30966 Hemmingen

Den Kern der aktuellen Ausgabe von JUNGE WISSENSCHAFT – young researcher: Jugend forscht in Natur und Technik – The European Journal of Science and Technology bilden acht Beiträge von JungforscherInnen bis zum Alter von 23 Jahren, welche in englischer oder deutscher Sprache verfasst sind.
Für die meisten jungen AutorInnen ist dies die erste wissenschaftliche Veröffentlichung. Sie lernen den nicht immer ganz einfachen Publikationsbetrieb in Rücksprachen mit GutachterInnen, RedakteurInnen und dem Herausgeber kennen.
Und JUNGE WISSENSCHAFT bietet ihnen mit der Veröffentlichung ein Forum, um Kontakt zu anderen Interessierten herzustellen. So soll es gelingen, junge Menschen möglichst früh für eine Aktivität auf den Gebieten Mathematik, Naturwissenschaften und Technik zu motivieren und zu begeistern.
Für sie, so heißt es in den Mediadaten, sei es von hohem Wert sich ein Forschungsprojekt vorzunehmen, dieses Projekt – oft gegen viele Schwierigkeiten – wirklich durchzuführen und die Ergebnisse in einer solchen Weise zu ordnen, dass sie sich für eine Publikation eignen, denn: „Forschen ohne Publizieren ist keine Wissenschaft“, betont Dobrinski.

Neben den Beiträgen der NachwuchswissenschaftlerInnen liefert der Magazinteil der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Beiträge und Reportagen aus Wissenschaft und Technik sowie Berichte der aktuellen Jugend forscht -Wettbewerbe.
Frau Dr. Sabine Walter ist Chefredakteurin der Zeitschrift JUNGE WISSENSCHAFT , diplomierte Physikerin und in Maschinenbau promoviert.
Auf die Frage, ob sie in der Zeitschrift eine Chance sehe, längst überholten Klischees endgültig den Garaus zu machen, antwortet sie selbstbewusst und mit einem Lächeln: „Natürlich liegt mir das Thema Frauen und Technik selber sehr am Herzen.“ Und betont im gleichen Atemzug: „Für die 74. Ausgabe von JUNGE WISSENSCHAFT (erscheint im Sommer 2006) habe ich einen Artikel über die FemTec GmbH vorgesehen, welche leistungsstarke Studentinnen in ihrer zweiten Studienhälfte fördert.“

Ein peer-reviewed journal ist eine akademische, periodisch erscheinen Zeitschrift. Die Beiträge und Artikel, die in ihr erscheinen, sind von redaktionsfremden AutorInnen und werden in einem Prüfverfahren einer gründlichen Kontrolle durch anerkannte WissenschaftlerInnen unterzogen, um die Richtigkeit, Verständlichkeit und (nur in Naturwissenschaften) Reproduzierbarkeit des Beschriebenen zu gewährleisten. Oft lesen die ExpertInnen dabei die Artikel, ohne zu wissen, wer die AutorIn ist, bevor sie ihn akzeptieren. Peer-reviewed journals gelten als die verlässlichsten akademischen Quellen.

Der Blick in die 73. Ausgabe zeigt darüber hinaus: fünf der acht Artikel sind von jungen Forscherinnen, bei einem weiteren Artikel ist eine junge Frau Mitautorin. Frauen sind also längst stark in der Forschung. Doch diese Talente müssen gehalten und gefördert werden. Auch das ist eine weitere Aufgabe, der sich JUNGE WISSENSCHAFT stellen will.

Der wissenschaftliche Beirat von JUNGE WISSENSCHAFT ist hochkarätig besetzt. Die beiden Nobelpreisträger Georg Bednorz und Manfred Eigen sind ebenso im Beirat vertreten wie Uta Krautkrämer-Wagner, Geschäftsführerin der Stiftung Jugend forscht , und Elke Hartmann, Professorin an der Universität Halle-Wittenberg.
Dobrinski konnte diese Persönlichkeiten gewinnen, „indem ich ihnen die Ziele der Zeitschrift vorgestellt habe.“ JUNGE WISSENSCHAFT ist eine Gutachter-Zeitschrift (peer-reviewed journal), so dass ein dort veröffentlichter Beitrag bei späteren Bewerbungen in der Liste der eigenen Veröffentlichungen genannt werden kann.

Da scheint es fast paradox, dass erstmalig seit 20 Jahren das Interesse der PreisträgerInnen von Jugend forscht an einer Veröffentlichung in JUNGE WISSENSCHAFT nicht mehr ganz so hoch ist wie früher.
„Vielleicht wissen viele nicht, dass JUNGE WISSENSCHAFT die einzige wissenschaftliche (Gutachter-)Zeitschrift außerhalb der USA ist, in der die wissenschaftlichen Hauptbeiträge nur von jungen Forschern stammen, und dass sie von vielen etablierten Wissenschaftlern gelesen und die Beiträge sogar hin und wieder in deren Veröffentlichungen zitiert werden“, so Dobrinski.
Und weiter: „Das wichtigste ist aber natürlich, dass JUNGE WISSENSCHAFT von sehr vielen Schülern und Lehrern gelesen wird.“
Außerdem bemüht sich JUNGE WISSENSCHAFT aktiv, den Anteil internationaler AutorInnen zu erhöhen.

Online steht eine lesenswerte Homepage unter www.junge-wissenschaft.de zur Erkundung bereit. Hier sind die Zusammenfassungen der Reportagen aus dem Magazinteil der Printausgabe sowie die Abstracts der Beiträge der JungforscherInnen seit 2004 einsehbar. Außerdem kann gleich unverbindlich eine Probeausgabe der Zeitschrift angefordert werden.

So übernimmt JUNGE WISSENSCHAFT eine Schlüsselrolle bei der Vermittlung von Forschungsergebnissen junger NachwuchswissenschaftlerInnen.
Bei den Bemühungen, junge begeisterte Menschen zu ermutigen, an der Lösung der Probleme unserer Zeit mitzuwirken, und dabei ganz konkret in eigenen naturwissenschaftlichen und technischen Projekten aktiv zu werden, vernetzt sich JUNGE WISSENSCHAFT auch mit anderen bestehenden Projekten für und von JungforscherInnen.

So sind JUNGE WISSENSCHAFT und juForum , ein Verein ehemaliger Jugend forscht -TeilnehmerInnen und an junger Wissenschaft Interessierter, seit 2004 Partner. „Wir führen Gespräche und versuchen dabei dem gemeinsamen Ziel aktiver Teilnahme junger Menschen an aktueller Forschung auf direktem Wege näherzukommen“, sagt Frank Schmitt, Pressesprecher von juForum .

Die Chancen sind da, und werden seit 1984 alle drei Monate wieder eindrucksvoll ergriffen, von jungen Menschen, die einer Frage aus ihrer Lebenswelt naturwissenschaftlich auf den Grund gegangen sind.

Beitrag von Fabian Czerwinski.

Links zum Thema

  • Junge Wissenschaft im Netz
  • juForum ist ein junger Verein, der den produktiven Austausch zwischen wissenschaftlich interessierten jungen Menschen fördert, und Partner von Junge Wissenschaft
  • Das Hochschulkarrierezentrum für Frauen Berlin GmbH fördert Studentinnen ab der zweiten Studienhälfte .

Zur Person

Fabian Czerwinski studiert Physik an der Universität Heidelberg. Er ist Mitglied im juForum e. V., um junge Menschen für naturwissenschaftliche Themen zu sensibilisieren.

Literatur

  • Natürlich die aktuelle Ausgabe von Junge Wissenschaft

Kontakt ( JUNGE WISSENSCHAFT )

Prof. Dr. Paul Dobrinski
Mühlenfeld 12
30966 Hemmingen

Sabine Walter
Hildesheimer Straße 307
30519 Hannover
youngkombi GmbH

Kategorien

Themen: Journalismus | Wettbewerbe
back print top

Online-Recherche

Suchmaschinen, Infos, Datenbanken » mehr

Rezensionen

Buchrezensionen der sg-Redaktion » mehr

Wettbewerbe

Forschungswettbewerbe in der Übersicht » mehr

Podcasts

Übersicht wissenschaftlicher Podcast-Angebote » mehr