Der wandernde Student

Bei dem angenehmsten Wetter
Singen alle Vöglein,
Klatscht der Regen auf die Blätter,
Sing ich so für mich allein.

Denn mein Aug kann nichts entdecken,
Wenn der Blitz auch grausam glüht,
Was im Wandern könnt erschrecken
Ein zufriedenes Gemüt.

Frei von Mammon will ich schreiten
Auf dem Feld der Wissenschaft,
Sinne ernst und nehm zu Zeiten
Einen Mund voll Rebensaft.

Bin ich müde vom Studieren,
Wann der Mond tritt sanft herfür,
Pfleg ich dann zu musizieren
Vor der Allerschönsten Tür.

J. v. Eichendorff
(zitiert nach Hörisch, 2006, S. 14).

Oder aus dem Gespräch zwischen Mephisto und dem Schüler, wer denkt da nicht an die Hochschule:

SCHÜLER: Aufrichtig, möchte schon wieder fort:
In diesen Mauern, diesen Hallen,
Will es mir keineswegs gefallen.
Es ist gar ein beschränkter Raum,
Man sieht nichts Grünes, keinen Baum,
Und in den Sälen, auf den Bänken,
Vergeht mir Hören, Seh’n und Denken.

J.W. Goethe, Faust. (Zitiert nach Hörisch, 2006, S. 33).