"Der Journalismus ist eine unersättliche Leidenschaft, die nur durch die schonunngslose Konfrontation mit der Realität gebändigt und vermenschlicht werden kann. Niemand, der nicht von ihr befallen wurde, kann sich diese Abhängigkeit von den Eindrücken des Lebens vorstellen.
Niemand, der es nicht selbst erlebt hat, ahnt auch nur, was es bedeutet, einen übernatürlichen Riecher für eine Nachricht zu haben, den Orgasmus zu erleben, als Erster da zu sein, aber auch die moralische Niederlage eines Fehlschlags einzustecken. Niemand, der dafür nicht geboren wurde und dafür zu leben bereit ist, wird diesen unverständlichen und gefräßigen Beruf lange überstehen, dessen Aufgabe mit jeder Meldung erfüllt ist, als ob es für immer wäre, dann aber ohne eine einzige Minute der Ruhe sich mit noch größerer Inbrunst von neuem stellt."
Gabriel García Márquez
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