Die qualitative Sozialforschung befasst sich mit Daten, die in Textform vorliegen: beispielsweise mit Beschreibungen von Bildern, Mitschriften von Beobachtungen und vor allem Verschriftlichungen (den sogenannten Transkripten) von aufgenommenen Gesprächen. Anders als in der quantitativen, statistischen Forschung liegen die Daten also nicht in Form von Zahlen vor.
Daten werden unter anderem erhoben, indem Forscher Interviews oder Gruppengespräche mit Menschen durchführen, die für ihre Forschungsfrage interessant sind – beispielsweise mit Schlaganfallspatienen oder Bodybuildern, wenn sie die Wahrnehmung von Schmerz erforschen möchten. In größeren Forschungsprojekten fallen in der Folge hunderte bis tausende Seiten Text an, die sorgfältig analysiert werden müssen.
Mit Hilfe qualitativer Methoden wollen Forscher die Sinnhorizonte der einzelnen untersuchten Subjekte nachvollziehen und erklären: Sie können beschreiben, was die untersuchten Menschen sagen – und wie sie es sagen. Davon ausgehend können sie auf das „wie“ und „warum“ menschlichen Handelns schließen. Um derartige Interpretationen nachvollziehbar und überprüfbar zu machen, muss die Arbeit an den analysierten Texten Schritt für Schritt dokumentiert werden.
Die auf die Analyse von Sprache zugeschnittenen Methoden wurden zunächst in Abgrenzung zu statistischen Methoden entwickelt. Zunehmend werden heute qualitative und quantitative Zugänge in den Sozialwissenschaften als sich ergänzend anerkannt und verwendet.