April 2006

Computerwissen zum Schleuderpreis

Word für StudentenWer längere wissenschaftliche Arbeiten am Computer schreibt, hat häufig Ärger mit MS-Word. Dass sich der Marktführer in Sachen Schreibprogramme trotzdem bestens für Doktorarbeiten eignet, machen zwei Hefte aus dem KnowWare-Verlag deutlich.

Software aus dem Hause Microsoft steht bei ihren Käufern in einem zweifelhaften Ruf. Sie gilt als fehleranfällig, kompliziert und eigensinnig. Das trifft für viele Benutzer vor allem auf MS-Word zu. Besonders Studenten und Doktorandinnen stöhnen immer wieder, wenn es an die Formatierung größerer wissenschaftlicher Texte mit dem Schreibprogramm geht.

Verkrachte Fußnoten, widersinnige Umbrüche und korrumpierte Kopfzeilen verursachen Generationen von akademischen Schriftstellern Magenschmerzen und handfeste Krisen, meist kurz vor dem endgültigen Abgabetermin ihrer Abschlussarbeiten.

Niemand liebt sie, und doch kommt kaum jemand ohne die Office-Produkte des Marktführers aus. In unserer Februar-Ausgabe haben wir deshalb eine verlässliche und vor allem kostenlose Alternative zum Office-Paket aus dem Hause Gates vorgestellt, die dem Software-Giganten ernsthafte Konkurrenz macht: Open Office 2.0.

Was aber, wenn man einen Programmwechsel scheut oder schlicht zu wenig Muße dafür hat? Schließlich erfordert jeder Umstieg erst einmal Einarbeitung. Zeit, die am Ende für die Dissertation oder das Forschungsprojekt fehlt.
Also weiter mit den alten Macken leben; Augen zu und durch?

Keineswegs! Für alle Word-Versehrten, die Microsoft trotzdem die Treue halten wollen, gibt es professionelle und vor allem schnelle Abhilfe, die mit dem Schreibprogramm versöhnt.
Man muss allerdings schon ein wenig danach suchen. Am besten auf der Reise, in gut sortierten Bahnhofsbuchhandlungen oder am Zeitschriftenkiosk. Nur dort (oder per Internet-Versand) gibt es die kompakten Hefte aus dem Hause KnowWare – laut eigener Aussage Marktführer in Deutschland und Erfinder der „Computer-Softbook-Reihe“.

Für rund vier Euro bringt der gleichnamige Verlag jeden Monat zwei davon neu heraus. Das Spektrum reicht von Hard- und Software-Einführungen für absolute Anfänger (Video am PC, Flash 5 für Einsteiger oder Rund um den PC) bis hin zu Profi-Tipps für Experten (Windows Super User, Excel 2000 für Fortgeschrittene).
Die etwa 50 bis 90 Seiten dicken Hefte sind reich bebildert, im übersichtlichen Zweispaltendruck gesetzt und sogar mit einem umfangreichen Stichwortverzeichnis versehen.
Fast die ganze Software-Palette wird vom Verlagsprogramm abgedeckt: Windows, Linux, Programmiersprachen, Office-Pakete, Grafik-, HTML- und Java-Tools...

Word für ProfisFür Word gibt es Hefte zu beinahe jeder Version. Zwei davon eignen sich besonders, um den vorprogrammierten Ärger mit wissenschaftlichen Texten, in denen es von Fußnoten, Abschnittswechseln und Querverweisen nur so wimmelt, gar nicht erst aufkommen zu lassen: Word für Studenten und Word für Profis.
Beide sind von Johann-Christian Hanke verfasst. Er gehört zu den etabliertesten Autoren des Verlags, kennt die typische Word-Quälerei aus eigener Erfahrung und versteht dennoch nicht, warum die Arbeit mit dem Schreibprogramm für viele als Horrortrip gilt.

In diesem Sinne schreibt er auch. Im Ton leider etwas zu kumpelhaft, seine Leserinnen und Leser konsequent duzend, belästigt Hanke nicht mit langatmigen Präliminarien und überflüssigen Details. Er geht pragmatisch und optimistisch direkt in medias res:
Wie richte ich Word so ein, dass bei jedem Start meine Wunschvorlage erscheint? Wie bastele ich mir eine zuverlässige Dokumentvorlage? Wie vermeide ich die schlimmsten Formatierungsfehler? Bei Hanke bleibt keine Frage unbeantwortet. Dazu gibt es jede Menge Insidertipps.

Oder wussten Sie zum Beispiel, dass die Option Buchdruck in Word 2002 für ihre Dissertation gefährlich werden könnte (Word für Profis, Seite 44)? Oder dass Sie unterschiedliche Seitenränder, Kopfzeilen und Papierformate (hoch und quer) in einem einzigen Dokument unterbringen können (Seite 45), bei der Nachbearbeitung aber die ein oder andere Tücke lauert?
Bei Hanke liest sich das so: „Du hast Abschnitte erstellt und möchtest die Seiteneinstellungen nachträglich ändern? Dann musst Du höllisch aufpassen! Die Optionen unter DATEI/SEITE EINRICHTEN gelten stets für den aktuellen Abschnitt! Wähle daher unbedingt die richtige Einstellung im Bereich Übernehmen für. Sonst erlebst du später beim Druck dein blaues Wunder...“

KnowWare-VerlagHanke erläutert in seinem Profi-Heft auf wenigen Seiten verständlich, wie man eigenhändig Miniprogramme, so genannte „Makros“, in Word schreiben kann, um wiederkehrende Arbeitsschritte zu automatisieren; wie sich eigene Symbolleisten und Schaltflächen kreieren lassen oder was es mit dem „geheimen“ Menü Arbeit auf sich hat. Er listet die wichtigsten Tastentricks auf und verrät, wie man Füllfloskeln im Text mit der Suchfunktion entfernt oder Feldbefehle – zum Beispiel für das Stichwortverzeichnis – von Hand einfügt.
Für Ästheten, die auf eine typographisch anspruchsvolle Gestaltung ihrer Arbeit Wert legen, erhellt Hanke die feinen Unterschiede zwischen einem Binde- oder Halbgeviertstrich und plädiert für den Einsatz des halben Leerzeichens, das man zwischen Abkürzungen (wie „z. B.“) setzen sollte.

Das an Anfänger mit geringsten bis leichten Vorkenntnissen gerichtete Einsteiger-Heft Word für Studenten beginnt mit dem Thema Softwarebeschaffung und dem leidigen Speichern (am besten regelmäßig von Hand mit Strg + S!) und hört mit einer Erste-Hilfe-Liste bei typischen Word-Pannen („Nanu, was ist denn hier passiert“) auf. Dazwischen präsentiert Hanke Schritt für Schritt alle Word-Techniken, die man zum erfolgreichen Schreiben einer längeren Examens- oder Doktorarbeit mit Word braucht. Wer sich an diese Techniken hält, dem verspricht Hanke stabile Dokumente, die „durchaus mehrere hundert Seiten pro Datei“ problemlos verkraften.
Extra-Tipps, zahlreiche Übungen, Schritt-für-Schritt-Anleitungen und kleine Makros zum Einbinden in die eigene Word-Version bietet Hanke auf seiner Service-Seite www.jchanke.de/student oder der Verlagshomepage.

Und wer sich nach der Lektüre der beiden Word-Hefte selbst zu den Profis zählt, kann dann auch selbst ein KnowWare-Heftchen schreiben. Denn der Verlag mit der unkonventionellen, aber höchst hilfreichen Wissensware zum Schleuderpreis ist ständig auf der Suche nach neuen Autorinnen und Autoren.

Beitrag von Christian Dries
Bildquelle: KnowWare-Verlag

Links zum Thema

  • Link zur Auswahl/zum Bestellen. Hier gibt es auch alte Hefte zum kostenlosen download
  • Zur Homepage von Johann Christian Hanke mit zahlreichen Word-Tipps

Zur Person

Christian Dries ist Chefredakteur dieses Magazins und promoviert mit Word.

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